Wer sich gerne in der freien Natur bewegt, für den bleiben in den Sommermonaten in Tirol wohl wenig Wünsche offen. Mit abwechslungsreicher Naturlandschaft und atemberaubender Aussicht laden vor allem die Berge zu einer Erkundungstour ein, egal ob zu Fuß oder mit dem Rad. Um so besser, wenn am Ende der Tour eine der über 2.000 Tiroler Almen liegt, wo man sich für den vergossenen Schweiß angemessen entlohnen kann. Eine davon ist die Buchacker-alm in Angerberg, die auf 1450 m mit alpiner Gastfreundschaft zum Verweilen einlädt. Die BuchackerAlm – Black Angus Alm lockt mit ihren Angus Gerichten und einer traditionellen Tiroler Küche.
Die Hütte befindet sich im Besitz von Familie Gasteiger und wird als Almgasthof betrieben. Heute kümmern sich Markus und Angelika Gasteiger, mit Unterstützung der Töchter Victoria und Valentina in der dritten Generation um den Betrieb. Offen ist von April bis November, wenn es das Wetter zulässt, bleiben die Türen der Alm bis an die Wochenenden im Dezember hinein für Gäste geöffnet.

Entspanntes Ambiente und Nachhaltigkeit
Die BuchackerAlm – Black Angus Alm hat am Dienstag und Mittwoch Ruhetag. Übernachtungen sind allerdings täglich möglich. Arbeit gibt es immer genug, der Tag beginnt um 6 Uhr. „Mir ist wichtig, dass unsere Gäste ihre Zeit hier genießen können. Dafür geht man schließlich in die Berge – um sich zu entspannen, Abstand zum Tal, Abstand zum Alltag zu gewinnen. Endlich mal richtig durchschnaufen und sich mit regionalen Köstlichkeiten belohnen. Das entspannte Ambiente auf unserer Alm wissen die Gäste zu schätzen“, meint Angelika.
Bei aller Entspannung für die Gäste vergisst die Gastgeberin jedoch nicht auf das Wesentliche: Nachhaltigkeit spielt auf der BuchackerAlm eine zentrale Rolle. Der sparsame Umgang mit begrenzten Ressourcen ist für Team und Gäste mehr Pflicht als Kür, denn der Berggasthof ist an keinerlei öffentliche Versorgungsnetze angeschlossen und damit au-tark.
Eine eigene Wasserquelle, erschlossen ca. 100 m oberhalb der Hütte, sichert die Versorgung mit frischem Wasser in Trinkqualität. Eine hauseigene Biokläranlage, eine neue PV-Anlage mit Speicherbatterien und ein neues Notstromaggregat garantieren einen ruhigen Geschäftsgang auf der BuchackerAlm – Black Angus Alm. Auch beim Umbau der Gaststuben, der vor wenigen Jahren erfolgte, wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. „Das Mobiliar aus den alten Räumen haben wir behalten und von der Tischlerei Bauhofer in Kramsach aufbereiten und anpassen lassen. Offensichtlich ist das Ergebnis gut geworden, denn ab und zu sprechen mich Gäste auf die Einrichtung an und fragen nach dieser Tischlerei, weil sie zu Hause etwas Ähnliches haben wollen“, erklärt Angelika Gasteiger.

Die BuchackerAlm ist das vierte Etappenziel am Adlerweg, einem Weitwanderweg, der von Osten nach Westen durch ganz Tirol verläuft. Das bringt nicht nur internationales Publikum mit sich, sondern auch einige Übernachtungsgäste. In den renovierten Hüttenzimmern mit zwei neu gestalteten Bädern lässt es sich bestens schlafen.
Besonders freut sich Angelika Gasteiger, dass auch immer mehr Einheimische eine Nacht am Berg verbringen wollen. Je nach Präferenz und Verfügbarkeit kann man zwischen Einzel- und Doppel-, bis hin zum „Niemals einsam“-Mehrbettzimmer wählen.
Wie alles hier oben unterliegt auch das Hüttenleben einem gewissen Regelwerk: Schuhverbot im ersten Stock – dafür gibt es für jeden ein paar Hüttenpatschen, Hüttenruhe um 22 Uhr und das Bad nach der Benutzung sauber hinterlassen – so wird das Zusammenleben auf begrenztem Raum für alle zu einer angenehmen Erfahrung.
Auch als Veranstaltungsort steht die BuchackerAlm zur Verfügung: Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und Seminare machen mit alpiner Kulisse gleich noch mehr Freude. Für Abenteuerlustige ist es von der BuchackerAlm nur mehr ein Katzensprung bis zur Hundalm Eis- und Tropfsteinhöhle, ein faszinierendes Naturjuwel und die einzige öffentlich zugängliche Eis- und Tropfsteinhöhle Westösterreichs.

Von Aberdeen nach Angerberg
Ein eher seltener Anblick in den Tiroler Bergen sind die schottischen Rinder der Rasse Aberdeen Angus, die der BuchackerAlm den Beinamen „Black Angus Alm“ beschert haben. Diese Rinderrasse stammt ursprünglich aus Aberdeen in Schottland, ist resistent und bestens geeignet für die Tiroler Alpen.
Nach dem Winter im heimischen Laufstall kommen die Tiere von Familie Gasteiger zur Sommerfrische auf die Alm, wo sie sich nach Belieben frei bewegen können. „Wichtig ist für uns die artgerechte Haltung, denn nur so können wir hervorragende Fleischqualität erreichen. Die Bewegungsfreiheit in Kombination mit frischem Almgras funktioniert für uns am besten und sorgt für Fleisch mit einzigartigem Geschmack“, meint Angelika Gasteiger.

Zahlreiche Abnehmer finden sich sowohl in privaten Haushalten als auch in der Gastronomie, und nicht zuletzt wird das Fleisch auf der eigenen Alm verwendet. Burger und Gulasch vom Angusrind ergänzen frisch gekochte Tiroler Hausmannskost mit regionalen Zutaten. Wer früh ankommt oder losgeht, kommt natürlich auch nicht zu kurz und kann sein Frühstück noch am Berg genießen, je nach Wetter im hauseigenen Felsenkeller oder auf der Panoramaterrasse.
Um den Almsommer zu bewältigen, hilft die ganze Familie zusammen, und Angelika weiß die Unterstützung zu schätzen: „Jeder Handgriff ist wichtig. Ohne die Omas, die mit der Wäsche helfen oder Kuchen backen, und Freunden, die das Leben auf der Alm lieben, wäre das alles nicht möglich und dafür sind wir sehr dankbar. Die Arbeit geht uns zwar nicht aus, aber mit einem starken Team und gutem Arbeitsklima lässt sich das meistern. Auch bei etwas mehr Hektik motiviert die Freude der Gäste und der starke Zusammenhalt in unserer einmaligen BuchackerAlm – Black Angus Alm Truppe.“
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