Künftig werden Traktoren und Landmaschinen mit alternativen Kraftstoffen oder elektrisch angetrieben. Von den Händlern werden neue Vertriebs-, Service- und Ausbildungskonzepte gefordert.

In den nächsten Jahrzehnten wird es einen noch erheblichen Maschinenbestand mit Verbrennermotor auf den Höfen geben. Aus mehreren Gründen: “Zum einen sind in Abhängigkeit vom verwendeten alternativen Kraftstoff keine oder nur kleine Modifikationen am Fahrzeug erforderlich. Hinzu kommt die lange Lebensdauer der Maschinen und dass eine vorzeitige Neuanschaffung sehr viele Betriebe finanziell nicht schultern könnten. Last, but not least, fehlt es derzeit auch an finanziellen Anreizen für eine Umstellung durch die Politik”, erklärt man bei der DLG. 

Um die Maschinen sowie nicht elektrifizierbare Anwendungen CO2-freundlich zu gestalten, braucht es alternative Kraftstoffe. Das Gute dabei ist, dass einige davon in bestehenden Fahrzeugen direkt oder nach Adaptionen genutzt werden können. Kraftstoffe wie Biodiesel, HVO (hydriertes Pflanzenöl) und E-Fuels sind interessante Lösungen, um eine Verringerung der CO2-Emissionen relativ schnell umsetzen zu können. Sie sind aber auch mit Herausforderungen verbunden. Denn jeder Treibstofftyp hat Vor- und Nachteile mit Blick auf seine Eigenschaften, Verfügbarkeit und Lagerung.

Komplett neue Kompetenzen notwendig

Mit der Einführung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen in die Landwirtschaft sind neue Kenntnisse und Kompetenzen von den Händlern und den Mitarbeitenden gefordert. Der Landtechnikhandel wird künftig nicht mehr nur Maschinen verkaufen, sondern zunehmend Gesamtsysteme. “Dies erfordert eine erhöhte Beratungskompetenz, denn Kunden erwarten eine fundierte Beratung zu unterschiedlichen Antriebskonzepten, Reichweiten und Betriebskosten. Ein weiterer Punkt ist die Integration von Ladeinfrastruktur, die der Händler künftig mitverkaufen muss”, so die Experten der DLG.

Elektrisch betriebene Maschinen haben auch eine andere Wartung und Diagnostik zur Folge. Sie haben wesentlich weniger mechanische Teile, die defekt werden oder ausgetauscht werden müssen, und Motoröl benötigen sie ebenfalls nicht. “Die Landtechnikhändler müssen dadurch neue Wege finden, um Einnahmen zu erzielen”, heißt es dazu aus der Branche.

Elektrisch angetriebene Fahrzeuge erfordern zudem eine neue Werkstattausrüstung. Damit verbunden sind unter anderem isolierte Werkzeuge, Sicherheitsvorkehrungen für den Batterieservice sowie Schulungen zu der in den Landmaschinen verbauten Hochvolttechnik und den sicheren Umgang mit ihr.

Lebenslanges Lernen wird Standard

Apropos Schulungen: Die rasanten technologischen Entwicklungen werfen die Frage auf, ob die Ausbildung damit noch Schritt halten kann. “Klar ist, dass die aktuelle Ausbildung zum Landmaschinenmechatroniker nicht ausreichend auf Elektroantriebe vorbereitet und entsprechend weiterentwickelt werden muss. Und auch Verkäufer müssen sich weiterqualifizieren, um ihre Kunden kompetent über Elektrotraktoren und Ladeelektronik beraten zu können”, so die DLG. 

Fazit

Die Transformation der Landtechnik durch alternative Kraftstoffe und neue Antriebskonzepte ist keine ferne Vision – sie hat längst begonnen. Die wachsende Zahl an Exponaten mit alternativen Antriebslösungen auf der Agritechnica (9. bis 15. Nov. 2025) belegt dies nachdrücklich. Deswegen bietet die Weltleitmesse in dem Jahr mehrere exklusive Angebote für den Landtechnikhandel. Alle Angebote für den Landtechnikhandel sowie weitere Kontakte sind hier zu finden.

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AUTORRed. MS
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