Ein moderner Lernort für Landwirtschaft: Spatenstich am Lehrbetrieb „Gutshof“ der LLA Imst

Mit dem symbolischen Spatenstich startet am Lehrbetrieb „Gutshof“ der LLA Imst ein zukunftsweisendes Bauprojekt: Ein neues Wirtschafts- und Versuchsgebäude ersetzt den alten Schweinestall. Ziel ist eine moderne, praxisnahe Landwirtschaftsausbildung mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Tierwohl und Lebensmittelverarbeitung.

Hochbaureferent LH-Stv. Philip Wohlgemuth und Agrarreferent LH-Stv. Josef Geisler beim Spatenstich für das neue Wirtschafts- und Versuchsgebäude der LLA Imst.

Rund drei Kilometer vom Schulgebäude der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt (LLA) Imst entfernt, liegt im Ortsteil Brennbichl der Lehrbetrieb „Gutshof“. Dieser spielt eine zentrale Rolle im praktischen Unterricht der rund 400 Schülerinnen und Schüler und wird nun umfassend modernisiert: Der baufällige, 1952 errichtete Schweinestall – zuletzt als Provisorium zur Lagerung pflanzlichen Zuchtmaterials genutzt – wird durch ein zeitgemäßes Wirtschafts- und Versuchsgebäude ersetzt. Der heutige Spatenstich fand im Beisein von LH-Stv. Philip Wohlgemuth, Agrarreferent LH-Stv. Josef Geisler sowie Direktor Thomas Moritz statt. Das Land Tirol investiert bis zu 6,5 Millionen Euro, die Fertigstellung ist für Herbst 2026 geplant.

Moderne Infrastruktur für zeitgemäße Ausbildung

„Für die Ausbildung der Fachkräfte von morgen braucht es funktionale, nachhaltige Infrastrukturen“, betonte LH-Stv. Wohlgemuth. „Deshalb setzen wir bei Hochbauprojekten bewusst auf Bildungsstätten.“ Bereits im Vorjahr wurde das Bildungszentrum der LLA Imst erfolgreich umgebaut.

Auch LH-Stv. Geisler hebt die Bedeutung des Projekts hervor: „Mit dem Neubau setzen wir einen wichtigen Schritt in Richtung moderner Landwirtschaftsausbildung. Damit schaffen wir nicht nur bessere Rahmenbedingungen für den Unterricht, sondern stärken auch den ländlichen Raum und die Tiroler Landwirtschaft langfristig.“

Fokus auf Lebensmittelverarbeitung und Biolandbau

Die Anforderungen an die landwirtschaftliche Ausbildung haben sich gewandelt: Statt reiner Zucht stehen heute Verarbeitung und Veredelung landwirtschaftlicher Urprodukte im Vordergrund – etwa bei Milch und Fleisch. Der neue Bau trägt dieser Entwicklung Rechnung.

Direktor Moritz erläutert: „Die Ausbildung unserer SchülerInnen fokussiert sich heute auf die gesamte Wertschöpfungskette – von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zur Vermarktung. Der neue ‚Gutshof‘ bietet dafür die nötige moderne Infrastruktur.“

Der gesamte Betrieb folgt den Richtlinien von Bio Austria. Neben Rindern werden auch Schafe, Mastschweine, Geflügel und Legehennen gehalten. Die erzeugten Bio-Lebensmittel versorgen unter anderem die Schülerwohnheime oder werden über den Hofladen sowie externe Verarbeitungsbetriebe vermarktet.

Nachhaltig, tiergerecht und hochwasserresistent

Der Neubau erfolgt am bestehenden Standort des alten Schweinestalls – es wird somit kein zusätzlicher Boden versiegelt. Statt der alten Ölheizung wird auf Fernwärme umgestellt, eine Photovoltaikanlage liefert künftig Strom. Die Bauweise erfolgt überwiegend in Holz, das Sockelgeschoss wird aus Hochwasserschutzgründen in Beton ausgeführt.

Zusätzlich fließen rund 200.000 Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen. Für das am Standort angesiedelte Versuchswesen samt Genbank entsteht eine moderne, barrierefreie Arbeitsumgebung mit Sozialräumen, frostfreien Lagern und staubfreien Büros.

Mit dem neuen Wirtschafts- und Versuchsgebäude entsteht ein moderner Lernort für Landwirtschaft in Tirol – praxisnah, nachhaltig und zukunftsorientiert.

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  • 20250717 Spatenstich Gutshof LLA Imst 2: Land Tirol/Dominik
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AUTORRed. JS
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