Seit 1990 gingen die Ackerflächen um sieben, die Grünlandflächen um elf Prozent zurück. Das seien die Folgen von Billigimporten oder hohen Produktionskosten. Nur faire Preise entlang der gesamten Wertschöpfungskette können gewährleisten, dass das Österreich-Regal langfristig gefüllt bleibe, betonte efko-Geschäftsführer Thomas Krahofer bei einer Pressekonferenz. Das bestätigt auch Landwirt Matthias Ecker: „Gerade bei Kulturen wie Gurkerl steckt viel Einsatz und Handarbeit im Lebensmittel. Damit wir diese Arbeit auch in Zukunft leisten können, braucht es faire Rahmenbedingungen.“
Risiko fehlender Pflanzenschutz
Die Jugendsprecherin des Österreichischen Bauernbundes, Viktoria Hutter, warnte vor den Folgen des Wegfalls wichtiger Pflanzenschutzmittel. Die Zulassung neuer Präparate sei oft langwierig und bürokratisch, während bewährte Mittel zunehmend nicht mehr verfügbar seien. Dies gefährde insbesondere sensible Kulturen wie Raps, Rettich, Kirschen und Kartoffeln, deren Anbauflächen bereits deutlich zurückgegangen seien. Um auf die Problematik aufmerksam zu machen, planen die Jungbauern eine Social-Media- Kampagne zu bestehenden Lücken im Pflanzenschutz.
IGP: „EU-Agrarpolitik fehlgeschlagen“
Die IGP (IndustrieGruppe Pflanzenschutz) sieht durch die Schädlingsproblematik auch das Ergebnis einer fehlgeleiteten EU-Agrarpolitik. „Die Landwirtschaft wurde ihrer Werkzeuge beraubt und mit Aufgaben abseits des Feldes überfordert. Das könnte sich als Bumerang für die Versorgungssicherheit in Europa erweisen“, warnt IGP-Obmann Christian Stockmar.
Stockmar: „Die Landwirtschaft wurde ihrer Werkzeuge beraubt und mit Aufgaben abseits des Feldes überfordert.“
Für Landwirte drohten weitere Betriebsschließungen, für Konsumenten steigende Preise. Die IGP fordert eine flexiblere Zulassung neuer Wirkstoffe, Investitionen in Forschung und technologische Innovationen. NGO-Kampagnen gegen Pflanzenschutzmittel kritisiert Stockmar scharf: „Ideologiegetriebene Kampagnen gefährden die Versorgungssicherheit und das wirtschaftliche Überleben der bäuerlichen Betriebe.“
Aktualisierte Neufassung vom 19.08., 18 Uhr
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- Leere Regale: Wirtschaften am Land