Der Lebensmittelpreisindex der FAO, der die weltweiten Preise für einen Korb von Grundnahrungsmitteln abbildet, lag im Durchschnitt bei 127,7 Punkten und damit um 1,0 Punkte niedriger als im April. Er ist im Jahresvergleich um 8,2 Prozent gesunken und liegt nun mehr als 20 Prozent unter seinem Allzeithoch vom März 2022, kurz nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine, berichtet Dow Jones News.
 
Die Getreidepreise fielen demnach im Monatsvergleich um 1,8 Prozent und liegen nun 8,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die weltweiten Maispreise gingen im Monatsvergleich deutlich zurück, was die FAO auf den starken Wettbewerb und die zunehmende Verfügbarkeit der brasilianischen und argentinischen Ernten zurückführt, die beide schneller als im Vorjahr voranschreiten. Auch die Rekorderwartungen für die diesjährige Maisernte in den USA verstärken den Druck. Sorghum und Gerste waren ebenfalls billiger, während die internationalen Weizenpreise aufgrund der gedämpften globalen Nachfrage und der Verbesserung der Erntebedingungen auf der Nordhalbkugel weniger stark zurückgingen.

Preisentwicklung bei pflanzlichen Ölen

Die Preise für pflanzliche Öle gingen gegenüber dem Vormonat um 3,7 Prozent zurück, lagen aber immer noch um mehr als 19 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Rückgang im Mai war hauptsächlich auf niedrigere Preise für Palmöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl und Sojaöl zurückzuführen, wie die FAO schreibt. Die internationalen Preise für Palmöl fielen insbesondere aufgrund der saisonbedingt höheren Produktion und der Exportmöglichkeiten in Südostasien.

Zuckermarkt unter Druck

Die Preise für Zucker sanken um 2,6 Prozent gegenüber dem Vormonat und damit den dritten Monat in Folge und waren im Jahresvergleich um 6,6 Prozent niedriger. Der Rückgang spiegelt die schwächere weltweite Nachfrage angesichts der unsicheren Wirtschaftsaussichten und der potenziellen Beeinträchtigung der Nachfrage in der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie wider, auf die der Großteil des weltweiten Zuckerverbrauchs entfällt.

Anstieg der Fleischpreise

Die Fleischpreise stiegen gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 6,8 Prozent, wobei alle Kategorien Zuwächse verzeichneten. Rinder, Schaf- und Schweinefleisch trugen laut FAO zu diesem Anstieg bei und glichen den Preisrückgang bei Geflügel mehr als aus. Die Preise für Schaffleisch wurden durch höhere Notierungen in Ozeanien aufgrund der starken weltweiten Importnachfrage angetrieben, während die Preise für Schweinefleisch aufgrund der weltweiten Nachfrage und stark steigender deutscher Exportpreise zulegten. Die Preise für Rindfleisch erhöhten sich aufgrund der soliden Nachfrage und des knappen Exportangebots der wichtigsten Erzeuger auf ein neues Allzeithoch. Die Geflügelpreise sanken, nachdem Mitte Mai in einem brasilianischen Handelsbetrieb die Vogelgrippe festgestellt worden war und mehrere große Importeure einen Importstopp verhängt hatten, so dass es zu einem reichlichen Überangebot kam.

Milchprodukte setzen Höhenflug fort

Die Preise für Molkereiprodukte stiegen gegenüber April um 0,8 Prozent und lagen im Jahresvergleich sogar um 21,5 Prozent höher, wie es weiter hieß. Die internationalen Butterpreise kletterten den vierten Monat in Folge und erreichten ein neues Allzeithoch, was die FAO vor allem auf die starke Nachfrage aus Asien und dem Nahen Osten bei einem knappen australischen Milchangebot zurückführt, auch wenn ein Rückgang bei Butter aus der Europäischen Union den Anstieg begrenzte. Die Käsepreise stiegen den zweiten Monat in Folge aufgrund der Nachfrage von Lebensmitteldienstleistern und des knappen Angebots in der EU.  

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AUTORred. KaBe
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