Kulturen für Könner

Kurze Transportwege, Vertragsanbau und moderne Technik machen Heil- und Gewürzpflanzen hierzulande zu attraktiven Alternativkulturen.

Unter Niederösterreichs Bauern ist der Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen beliebt: Auf rund 12.000 Hektar kultivieren gut 1.000 Betriebe etwa 80 verschiedene Pflanzenarten, von Kümmel und Mohn bis zu Mariendistel und Schlüsselblume. Diese dienen als Rohstoff für Lebensmittel, Kosmetik und Pharma und fördern gleichzeitig die Biodiversität sowie die Bodenfruchtbarkeit. 

Der überwiegende Teil der Kulturen wird über Vertragslandwirtschaft angebaut, wodurch Anbau, Verarbeitung und Transport optimal koordiniert werden. Besonders in Niederösterreich, im Flach- und Hügelland, profitieren Betriebe von den unterschiedlichen Vegetationslagen, die ein flexibles Erntefenster ermöglichen und so die Qualität der Pflanzen sichern. Pro Hektar lockt im Vergleich zu Marktfrüchten eine höhere Wertschöpfung.

Allerdings erfordern Spezialkulturen großes Fachwissen. Gleichzeitig ist die Mechanisierung auf kleiner Fläche schwierig. „Zahlreiche Betriebe stecken viel Zeit und Geld in Spezialapparaturen und sind auf Arbeitskräfte angewiesen, die bei der Unkrautbekämpfung und Ernte helfen“, informiert die LK.

Waldland und der Waldviertler Sonderkulturenverein setzen deshalb auf Innovation: Drohnen, Pflanzensetzroboter und speziell angepasste Erntemaschinen unterstützen die Betriebe und steigern Effizienz und Ressourcenschonung.

Herausforderungen

Gleichzeitig stellt der Klimawandel Produzenten vor große Herausforderungen. Trockenheit und neue Schädlinge gefährden Ertrag und Qualität. Eine gezielte Bewässerung und innovative Pflanzenschutzstrategien sind entscheidend, um den hohen Standard niederösterreichischer Heil- und Gewürzpflanzen zu sichern – etwa der heimische Kümmel mit mehr als drei Prozent ätherischen Ölen, der sich klar von Importware abhebt.

- Bildquellen -

  • Mariendistel: Waldland
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AUTORRed. JS
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