Wetterextreme wie Starkregen, Dürre und Hitzeperioden nehmen zu und belasten Gemeinden in vielerlei Hinsicht: Überlastete Kanalnetze, lokale Überflutungen, Wasserknappheit und städtische Hitzeinseln sind die Folge. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, hat das Land Niederösterreich Regenwasserpläne als Planungshilfsmittel entwickelt.
Ziel sei es, Regen möglichst vor Ort zu speichern und im Boden versickern zu lassen, um Abflussspitzen zu reduzieren und das Grundwasser anzureichern. „Wasser ist Fluch und Segen zugleich, das merken wir in verregneten Sommern genauso wie während Dürren oder Hochwässern“, betont LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
Derzeit arbeiten 40 Gemeinden an einem Regenwasserplan, weitere 20 sind in Vorbereitung. Die Gemeinde Hürm erstellte ihren Plan bereits vor dem Hochwasser 2024 – ein entscheidender Vorteil, wie Bürgermeister Johannes Zuser berichtet: „Wir konnten bereits einzelne Maßnahmen des Regenwasserplans umsetzen, was uns bei der Hochwasserkatastrophe sehr geholfen hat.“
Land unterstützt Gemeinden
Die Erstellung eines Plans kostet je nach Gegebenheiten 60.000 bis 90.000 Euro, wovon 40 Prozent vom Land übernommen werden. Regenwasserpläne sollen helfen, Problembereiche zu identifizieren und Maßnahmen wie dezentrale Regenrückhaltebecken oder Entsiegelung umzusetzen. Letztere wird auch durch den blau-gelben Bodenbonus gefördert. Wesentlich ist die Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche – von Raumordnung über Wasserbau bis Landwirtschaft – sowie die Einbindung der Bevölkerung. „Wir arbeiten an der besten Zukunft unserer Kinder“, so Pernkopf, „denn Wasser ist unsere Lebensgrundlage Nummer eins.“
- Bildquellen -
- Regenbecken: Horst Bingemer - stock.adobe.com