Es geht immer noch besser. Davon konnte sich die BauernZeitung bei einer Mähdrescherpräsentation in Deutschland überzeugen. Ein Blick auf die neuen Claas Lexion und Trion.
Das „Wort Lexion gibt es im Deutschen so eigentlich nicht als feststehenden Begriff – es könnte sein, dass du Lexikon meinst oder dass es sich um einen Markennamen, Eigennamen oder Tippfehler handelt“, ist die erste Antwort von der KI-Software ChatGPT, wenn man nach der Bedeutung fragt. Ein Fehler ist der Lexion sicherlich nicht, vielmehr die Bezeichnung eines Oberklassemähdreschers von Claas, der schon zahlreiche Auszeichnungen eingefahren hat. Für die Ernte 2026 wurde er – wie auch der kleinere Bruder Trion – nochmals aufgewertet und an die unterschiedlichsten Bedürfnisse von Landwirten und Lohnunternehmern angepasst.
Starker Antrieb, größere Korntanks
Komplett neu ist das Lexion-Modell 8500 / 8500 TT (TT steht für das Raupenlaufwerk Terra Trac), das die Baureihe nach unten abrundet. Angetrieben wird es, wie nun auch alle anderen größeren Lexion-Modelle, von einem MAN-Motor. Im 8500er kommt der D26-Sechszylinder mit 12,4 Liter (l) Hubraum und 549 PS sowie dem Leistungs-Managementsystem Dynamic Power und dem intelligenten Kühlsystem Dynamic Cooling zum Einsatz. Derselbe Motor treibt nun auch den Lexion 7500 / 7500 TT mit 466 PS Nennleistung an. Die Modelle 8700 und 8600 erhalten dagegen den MAN D38 Sechszylinder mit 15,2 l Hubraum, die Nennleistung beträgt jeweils 646 bzw. 598 PS.
Alle Lexion 8000 arbeiten mit dem APS Synflow Hybrid System mit 1.700 Millimeter (mm) Kanalbreite, drei Trommeln, 755 mm großer Dreschtrommel und zwei Axialrotoren mit 445 mm Durchmesser und 4.200 mm Länge. „Der Lexion 8500 / 8500 TT ist dabei mit fünf Rotorkörben mit einer Rotordrehzahl von maximal 1.000 Umdrehungen pro Minute ausgestattet, während die größeren Modelle Lexion 8600 / 8600 TT bis 8900 TT mit sechs Rotorkörben und einer Maximaldrehzahl von 1.200 Umdrehungen pro Minute noch mehr Abscheideleistung bieten“, erklärt man bei Claas.
Vergrößert wurde auch das Ladevolumen. Der Lexion 8700 /
8700 TT ist nun wahlweise mit dem 18.000 Liter großen Korntank bestellbar und serienmäßig 180 Litern pro Sekunde Entleerungsleistung erhältlich. „Er bietet damit nun den größten Korntank seiner Klasse“, betonen die Produktmanager.
Mehr Komfort und intelligente Pakete
Dazu kommen wie auch bei der kleineren Baureihe Trion zahlreiche Neuheiten und besondere Features:
Kabine: Es stehen etwa Apple CarPlay und Android Auto Radio mit 6,75 Zoll großem Touch-Display, DAB+Radioempfänger inklusive optionalem Subwoofer und Bluetooth zur Verfügung. Ebenfalls ist zum schnellen Reinigen ein Druckluftanschluss mit Druckluftpistole verfügbar. Dazu kommt eine neue Innenraumbeleuchtung. Ausstattungspakete ermöglichen die maßgeschneiderte Konfiguration des Fahrerkomforts und der Scheinwerfer- und Kameraausstattung.
Cemos: Um jeglichen Kundenansprüchen an Automatisierung und Fahrerentlastung gerecht zu werden, bietet Claas das Mähdrescheroptimierungssystem Cemos in drei Ausbaustufen an: Sie reichen von Cemos Auto für laut Claas zehn Prozent mehr Durchsatzleistung über Cemos Auto Plus für gut 20 Prozent „Performanceoptimierung“ bis zu Cemos Auto Professional für mehr als 20 Prozent Mehrleistung inklusive automatischer Einstellung des Dreschwerks sowie kamerabasierter, permanent optischer Überwachung, Analyse und Optimierung für „maximale Maschinendurchsatzleistung bei gleichzeitig bester Kornqualität und minimalem Besatz“.
Claas connect soll neue Maßstäbe in Richtung Konnektivität setzen: von der Maschinenkonfiguration, der Kaufabwicklung, dem Zugriff auf Produktunterlagen und dem Schmierstoffratgeber, der Wartungsplanung und -dokumentation bis hin zu herstellerübergreifendem Fuhrparkmanagement per DataConnect, automatisch erstellten Ertragskarten und weiteren Smart-Farming-Applikationen. Claas connect ist ebenfalls in Paketen verfügbar.
Trion mit neuem Top-Modell
Die Trion-700-Baureihe mit dem APS-Hybrid-System ist zukünftig in noch mehr Leistungsklassen als Rad-, Raupen- (TT) oder als Montana-Variante für Hanglagen verfügbar. Das neue Topmodell, der Trion 760, wird von einem MAN D26 mit 12,4 l Hubraum und 507 PS Nennleistung angetrieben. „So erreicht der Trion 760 auch dank seines großen Korntanks mit 13.500 Liter Fassungsvolumen sowie aufgrund des leistungsstärkeren Vorsatzantriebs eine deutliche Produktivitäts- und Effizienzsteigerung
insbesondere auf Hochertragsstandorten und in der Körnermaisernte“, hörte man von Claas. Durch Dynamic Power passe sich die Motorleistung immer an die jeweiligen Einsatzbedingungen an und sorge so für ein effizientes Arbeiten mit bis zu zehn Prozent Kraftstoffeinsparung. Auf der Straße fahren die zwei neuen Trion-Spitzenmodelle – der 750er hat nunmehr 466 PS Nennleistung und erhält ebenfalls den MAN D26 Motor – mit 30 km/h Endgeschwindigkeit bei reduzierter Motordrehzahl von 1.600 Umdrehungen pro Minute.
Um der gestiegenen Motorleistung Rechnung zu tragen, erfolgt die Kühlung beim Trion 760 und 750 durch das aus dem Lexion bekannte, liegende Kühlerpaket. Dynamic Cooling ist erstmals bei den beiden Modellen serienmäßig an Bord. Der variable Lüfter passt seine Leistung den Einsatzbedingungen an und soll so bis zu 15 kW Leistung einsparen.
Neue Sonnenblumenpflückvorsätze: Für die reihenunabhängige Sonnenblumenernte stellt Claas drei neue Sundspeed-Pflückvorsätze mit 7,50 bis 11,90 Metern Arbeitsbreite vor. Sie sind voll in das Cebis-Bediensystem integriert und bieten vielfältige Einstellmöglichkeiten. Dank ihres Schiffchendesigns und cleverer Einstellmöglichkeiten sollen sich die drei neuen Sunspeed-Pflückvorsätze in verschiedenen Reihenweiten und unterschiedlichsten Sonnenblumensorten einsetzen lassen und darüber hinaus bei wechselnden Erntebedingungen leistungsoptimierende Einstellungen während der Fahrt ermöglichen.
Compliance-Hinweis: Die für den Bericht entstandenen Reisekosten der BauernZeitung wurden von Claas übernommen.
- Bildquellen -
- Claas Drescher: BZ/Stockinger