Kommentar von Katharina Berger,
Redakteurin.
Der Bauer als Betriebsführer und die Frau als Mitarbeiterin, Hausfrau und Erzieherin – so war eine traditionelle Bauernfamilie in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut. Das hat sich zunehmend geändert und das ist auch gut so. Immer mehr Frauen leiten selbstständig einen Hof oder sind gleichberechtigte Betriebsführerinnen. Hierzulande werden mittlerweile 35 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe von Frauen geleitet. Tendenz steigend. Damit liegt Österreich europaweit auf Platz 6. Die meisten Höfe in Frauenhand zählen Lettland und Litauen. Dort ist fast jeder zweite Betriebsmanager eine Managerin.
In Österreich wird dieser Wandel vielfach durch Weiterbildungen und Workshops gefördert. Bei solchen können sich Frauen direkte Infos holen und auch mehr über ihre Rechte erfahren. Solche Initiativen sind erforderlich, damit Gleichberechtigung auch in der Landwirtschaft an Substanz gewinnt.
Aktuellen Zahlen zufolge sind die meisten Betriebsführerinnen zwischen 50 und 59 Jahre alt (36 %). In der Altersgruppe ab 60 Jahren liegt der Anteil der Betriebsleiterinnen bei rund 34 Prozent. Bei den 40- bis 49-Jährigen übernehmen durchschnittlich 29 Prozent die Rolle der Betriebsleiterin. Neben der landwirtschaftlichen Tätigkeit liegt zusätzlich die tägliche Verantwortung für Familie und Haushalt meistens immer noch bei den Frauen.
Auch wenn dieses Thema nicht neu ist, bleibt es wichtig, es immer wieder zu betonen: Betriebsführerinnen leisten genauso gute Arbeit wie ihre männlichen Kollegen. Am Ende zählt schließlich das Ergebnis – denn dem Apfel ist es egal, wer ihn erntet.